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Die Dürre hält an
Volker Gauchel (Betriebsleiter):
"Was für ein Start in den Sommer...auf den trockensten April seit Wetteraufzeichnung folgte ein ebenfalls sehr regenarmer Mai. Um die Situation zumindest etwas zu entspannen, müsste es 1-2 Wochen kräftig durchregnen
Die Situation auf den Feldern spitzt sich immer mehr zu. Es ist schlimm und macht mir große Sorgen.
Sorgen aufgrund dieser enormen klimatischen Veränderungen mit dem höchstwahrscheinlich dritten viel zu trockenen Jahr in Folge. Die damit verbundenen Auswirkungen auf die Natur und hier vor allem auf die Wälder wären dramatisch. Wer mit offenen Augen spazieren geht oder fährt, kann den schlechten Zustand der Bäume schon jetzt nicht übersehen.
Die Sorgen sind aber natürlich auch viel konkreter und greifbarer aufgrund der Situation auf unseren Feldern und Wiesen. Noch nie war sie schon im Mai so angespannt. Das Wasser reichte vorne und hinten nicht – weder von der Menge noch war es zeitlich zu schaffen, alle Pflanzen ausreichend mit Wasser zu versorgen. Dieser Wassermangel stresst die Pflanzen und macht sie anfällig.
Wir haben in fast allen Kulturen Läuse in einem Ausmaß, das ich ebenfalls noch nicht erlebt habe. Es ist schwer bis unmöglich, dagegen anzukommen. Wir können zwar mit verschiedenen biologischen Mitteln spritzen wie etwa seifen- oder ölhaltigen Präparaten, aber diese wirken nur bei direktem Kontakt. Die Läuse sind oft so versteckt in den Pflanzen, dass wir sie gar nicht erreichen. Und dann vermehren sie sich rasend schnell weiter. Bei den Dicken Bohnen haben wir den Kampf gegen die Läuse bereits aufgeben müssen. Wir werden keine ernten…
Insgesamt ist unter diesen Bedingungen die Produktion von Gemüse enorm schwierig und auch das Ergebnis nicht so wie sonst. Die Qualitäten sind insgesamt schlechter. Lausfreie Ware gibt es fast nicht, obwohl wir schon unheimlich viel waschen direkt nach der Ernte.
Und wir werden sehen, was noch für Probleme hinzukommen. Wir haben erst Juni und bislang waren die Temperaturen noch in einem erträglichen Bereich. Hitzewellen wie im letzten Jahr hatten wir noch keine. Sollten diese noch kommen, wird sich alles noch dramatisch verschlechtern, weil es keine Wasservorräte im Boden gibt und die Pflanzen bereits gestresst sind. Zudem wächst schon jetzt auf den Wiesen kein Gras mehr. Einen einzigen Schnitt für das Winterfutter konnten wir bislang durchführen, dann kam die Trockenheit. Auch das gab es so noch nicht. Ich mag gar nicht an den Sommer denken…
Eigentlich versuche ich immer, bei allen Problemen ein Licht am Horizont zu sehen, einen Hoffnungsschimmer zu suchen. Es fällt mir gerade schwer. Uns bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten was kommt und dann damit umzugehen. Wir arbeiten uns durch, von Tag zu Tag und Woche zu Woche. Wir tun, was wir schaffen können – mehr geht nicht. Ich versuche, mich an den Erfolgen zu freuen, die es trotz allem noch gibt und nicht nur die Schwierigkeiten zu sehen."
Die Grafik links zeigt anschaulich den Feuchtigkeitszustand im Boden. Die wenigen Regentage der letzten zwei Wochen konnten noch nicht einmal die Lage in den oberen Bodenschichten entspannen.Ganz zu schweigen von den tieferen Regionen...
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