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Preissteigerung bei BIOLAND-Eiern
BIOLAND-Eier werden nun deutlich teurer - um mindestens 10 Cent pro Ei !
Ja, das muss man erstmal kurz sacken lassen.
Aber diese Preise kommen nicht von ungefähr:
Neue gesetzliche Regelungen und der Anspruch des Verbands auf eine ehrliche, nachhaltige Herangehensweise bei Aufzucht, Haltung und Fütterung der Tiere kommen hier zusammen.
Das BIOLAND-Ei unterscheidet sich damit deutlich von jedem anderen Bio-Ei (nur Demeter hat ähnliche Richtlinien)!
Im Folgenden betrachten wir die Gründe näher.
1. Verpflichtende Bruderhahnaufzucht in Deutschland
Zum 01.01.22 ist in Deutschland ein neues Gesetz in Kraft getreten, das die gängige Praxis verbietet, die Brüder der späteren Legehennen unmittelbar nach dem Schlupf zu töten.
Hierzu gibt es jetzt eigentlich nur zwei Alternativen:
- Die Geschlechtserkennung bereits im Ei
Die Eier mit männlichen Embryonen werden dann jeweils aussortiert. Diese Methode wird in der Massenproduktion genutzt und ist grundsätzlich auch nach EU-Bio-Richtlinie erlaubt.
Der BIOLAND-Verband lehnt dieses Verfahren ab, da die Geschlechtserkennung erst zu einem Zeitpunkt möglich ist, bei dem der Embryo sehr wahrscheinlich über ein Schmerzempfinden verfügt und die meisten Organe ausgebildet sind. (Stellungnahme dazu hier).
- Die Aufzucht der Bruderhähne
Bei der Gestaltung dieser Aufzucht gibt es wiederum Unterschiede:
- In der EU-Bio-Verordnung gibt es (bislang) überhaupt keine speziellen Regelungen hierzu.
- Der BIOLAND-Verband hat eigene Richtlinien für die Bruderhahnaufzucht erarbeitet, die die Fütterung, den Platz pro Tier, verpflichtenden Auslauf etc. für möglichst großes Tierwohl regeln.
Generell gilt jedoch: die Mast der Bruderhähne ist mit den derzeitigen Rassen nicht rentabel.
>> Ein Teil der Kosten muss also auf den Eierpreis umgelegt werden.
2. 100% Bio-Fütterung EU-weit
Ebenfalls seit Beginn diesen Jahres gilt für alle Bio-Betriebe der EU die 100% Bio-Fütterung!
Bislang war ein geringer Anteil konventioneller Bestandteile im Futter erlaubt (vor allem Eiweißkomponenten).
Und auch hier gibt es Unterschiede zwischen der EU-Bio-Richtlinie und BIOLAND:
- Nach EU-Bio ist Fischmehl als Eiweißträger erlaubt, da es sich bei Fisch aus dem Meer um ein natürliches Produkt handelt.
- BIOLAND hat den Einsatz von Fischmehl hingegen verboten, da bereits jetzt der überwiegende Teil des gefangenen Fisches alleine für die Viehfütterung genutzt wird statt als Speisefisch.
- Nach EU-Bio darf Futter aus Übersee eingesetzt werden (z.B. Bio-Soja).
- BIOLAND lehnt Futtermittelimporte aus Übersee ab und setzt auf heimische und europäische Ware. Die ist natürlich entsprechend teurer.
>> Auch diese Mehrkosten führen zu einer Preissteigerung bei Bio-Eiern.
Fazit
BIOLAND-Eier (genau wie auch Demeter-Eier) unterscheiden sich wie eingangs erwähnt ab sofort noch deutlicher von EU-Bio-Eiern - sowohl in der Wertschöpfungskette als auch im Preis.
Die Vebände BIOLAND und Demeter setzen sehr konsequent ethische und andere Grundgedanken der ökologischen Tierhaltung um.
Nicht umsonst unterstützen wir bereits seit vielen Jahren die von beiden ins Leben gerufene Ökologische Tierzucht gGmbH mit der Intiviative "1 Cent pro Ei". Sie treibt die Züchtung von Zweinutzungsrassen voran, worin die beiden Verbände die Zukunft einer Geflügelhaltung sehen, die auf Tierwohl und "Qualität von Anfang an" setzt. Weitere Infos dazu [hier].
Wir setzen auch weiterhin auf Eure Unterstützung!
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